Die Gemeinde Rickenbach hat drei Quartier-Kindergärten. Mit der Einführung des Zweijahreskindergartens und den geforderten Standards gelangen diese an ihre Grenzen. Die Schulräume sind mehr als voll, Erweiterungsbauten ein Muss. Es ist ein langer Weg von der Ausschreibung eines Baus bis zu dessen effektiver Umsetzung – eigentlich. Die Gemeinde Rickenbach hat für die Schulhauserweiterung einen Weg mit Pioniercharakter eingeschlagen.
Nicht zuletzt dank der Initiative der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG.
Wie baut man einen Kindergarten in neun Monaten?
Das Unternehmen aus Rickenbach kannte die Situation in der Gemeinde und entwickelte proaktiv ein Konzept für die Schulbehörden. Ein entsprechendes Projekt – Schulhäuser im Modulbau zu erstellen – war schon länger in Arbeit. Dazu Thomas Wyss, Projektleiter bei MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG: «Im Fokus stand von Anfang an, die grundsätzlichen Normanforderungen an Kindergärten und Schulräume zu erfüllen, nicht nur auf das Projekt in Rickenbach bezogen. So dass das modulare System für alle weiteren geplanten Projekte in der Schweiz kompatibel ist.» Das Grundkonzept stand bereits und die Fachleute passten es an die Gegebenheiten in Rickenbach an. Ihre Idee fand Anklang.
Welche Vorteile bietet die Beton-Systembauweise?
Der Sattelschlepper fährt vor und liefert die vorgefertigten Elemente. Auf dem vorbereiteten Bauplatz fügen flinke Hände und Maschinen Element für Element zusammen. Innert neun Arbeitstagen steht in Rickenbach der Rohbau für die Schulhauserweiterung. Wer bei Systembau an Betonklötze ohne Stil und Wärme denkt, liegt falsch. Die Fertigung hat einen gewaltigen Schritt gemacht. Dieses Baukonzept bietet unzählige Vorteile. Das bestätigt Ruedi Bättig, Architekt und langjähriger Schulverwalter: «Kaum eine Baute ist so normiert wie das
Klassenzimmer oder ein Schulhaus. Das bietet ein grosses Potential für kurze Realisierungszeiten und kostengünstige Projekte.»
Normiert und trotzdem individuell, denn jede Lösung ist massgeschneidert auf die Bedürfnisse der Schule abgestimmt. Die Bauherrin gibt vor, wie die Schulraumgestaltung, die Innenausstattung und die Fassaden-Verkleidung aussehen sollen. Die Kosten sind so sehr gut kalkulierbar. Modular bauen ist zudem nachhaltig. Denn eine Erweiterung ist jederzeit und kostengünstig möglich. Diese Art des Bauens stellt also nicht nur althergebrachte Zeitpläne auf den Kopf, sondern auch Budgets – im positiven Sinne. Wer sich für eine modulare Bauweise aus Beton entscheidet, entscheidet sich für sinnvollen, kostengünstigen und qualitativ hochwertigen Schulraum. Schulraum, der bei Bedarf «mitwächst» und Kindern ein angenehmes und lernfreundliches Umfeld bietet – heute und morgen.
Stand Bauarbeiten Mai 2017
Stand Bauarbeiten Juli 2017
Bezug im November 2017