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Konstruktive Spannungsfelder

Parkhaus F. Hoffmann- La Roche AG

Im Rahmen der Arealentwicklung der F. HOFFMANN-LA ROCHE AG wurde innerhalb von nur 13 Monaten ein Parkhaus mit riesigen Dimensionen gebaut. Möglich machten dies unter anderem die Systembauelemente der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG und eine reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Parkhaus F. Hoffmann- La Roche AG
Parkhaus F. Hoffmann- La Roche AG

Über 168 Meter lang, 33 Meter breit und 30 Meter hoch ist das neue Park­haus mit zusätzlichen zwei Untergeschossen auf dem Roche Areal in Kaiser­augst. 2000 Parkplätze stehen seit dem Frühjahr 2016 den Mitarbeitern und Kunden zur Verfügung. Das neue Gebäude steht entlang der Autobahn A3 und schirmt die Büro- und Servicegebäude der F. HOFFMANN-LA ROCHE AG von Lärm ab. Ausserdem dienen die Aussenfassade entlang der A3 und das Dach als «Kraftwerk» mit unzähligen Photovoltaik-Paneelen.

Ein Projekt unter Spannung
Hauptgrund für die Erweiterung des Parkhauses waren der Bedarf an zusätzlichen Parkplätzen und die wachsenden Anforderungen an Sicherheit und moderne Standards. Doch die Sicherheitsfrage war nicht ganz einfach zu lösen: Der Standort des Parkhauses befindet sich gemäss SIA-Norm in einem Erdbebengebiet, was natürlich hohe Ansprüche an die Konstruktion bedeutete. Zum anderen war es die grosse Bauwerkslänge von über 168 Metern, die eine Herausforderung darstellte. In diesem Zusammenhang musste mit Spannungen im Tragwerk, unter anderem auch als Folge von Temperatureinwirkungen, gerechnet werden. Die Generalunternehmerin Implenia Schweiz AG, Buildings – Local, Aarau (nachfolgend Implenia), die sich dieser Aufgabe stellte, suchte einen Partner, der fähig ist, ein Parkhaus unter solchen Bedingungen innerhalb des vorgegebenen Kosten- und Zeitrahmens zu realisieren. Die MÜLLER-STEINAG überzeugte die Bauherren und deren Auftraggeber mit einem klaren Tragwerkskonzept, ihren Engineering-Leistungen und ihren beeindruckenden Referenzprojekten – vor allem aber mit dem ausgeklügelten Verbund aus ELEF® Systembauelementen, kombiniert mit Tragwerksanteilen aus Stahl. 1387 Betonelemente unterschiedlichster Art und meist vorgespannt produzierte MÜLLER-STEINAG für das Parkhaus. Die Vorteile bei diesen Systembauelementen liegen auf der Hand.

Sicherheit, Qualität und Komfort dank Systembauweise
Das ELEF® Systemparkhaus ist ein in sich geschlossenes Konzept für den Bau mehrheitlich oberirdischer Parkierungsanlagen. Die modulare Bauweise erlaubt die freie Wahl der Abmessungen und der Anzahl Stockwerke.­ Ausserdem können der Auftraggeber oder der Bauherr individuelle, optische Akzente setzen, sofern sie das wünschen. Hochwertige, korrosionsgeschützte und brandbeständige Betonelemente setzen ausserdem in Sachen Qualität und Sicherheit neue Massstäbe. Und die Spannungen im Tragwerk? Kein Problem für das Team der MÜLLER-STEINAG. Denn mit der Systembauweise aus aneinander gekoppelten Elementen und entsprechenden Fugen werden Spannungen ohne jegliche Spannungsrisse im Stahltragwerk gleichmässig abgebaut.

Dank der vorgespannten Bauweise lassen sich Fahrspur- und Parkflächen abstützungsfrei überbrücken, was zu mehr Sicherheit und Komfort beiträgt. Objektleiter Thomas Wyss von der MÜLLER-STEINAG fügt an: «Diese Systembauweise ist ausgereift und kann sehr schnell geplant und realisiert werden. Durch unsere Erfahrungen können wir verbindliche Preise definieren, was bei einem solch grossen Projekt essentiell ist.»

Starke Zusammenarbeit
Mit der ersten Baubewilligung folgte der Startschuss zum neuen Systemparkhaus. Die zweite Baubewilligung folgte gerade rechtzeitig, so dass ohne Unterbruch der zweite Teil des Grossprojektes realisiert werden konnte. Dieses straffe Timing war nur dank der starken Zusammenarbeit des Auftraggebers Implenia, weiterer Planungsbeteiligten und des Projektleiters bei MÜLLER-STEINAG möglich. Zur Sicherstellung reibungsloser Montageabläufe wurden alle Elemente im Werk Schachen in einem eigens dafür erstellten Mockup im Massstab 1:1 unmittelbar nach der Produktion auf deren Masshaltigkeit geprüft. Die Auslieferung der dann eingelagerten Elemente erfolgte Just-in-Time. Es zeigte sich bereits zu Beginn, dass sich die Zusammenarbeit mit Implenia zu einer konstruktiven Partnerschaft entwickelte. Wyss meint dazu: «Bei Objekten dieser Grösse und solch ambitionierten Terminvorgaben ist eine perfekte Zusammenarbeit der Planer aus allen Arbeitsgattungen der Schlüssel zum Erfolg.»

Zwar hat die MÜLLER-STEINAG ihre Engineering-Aktivitäten in den letzten Jahren stark erweitert und realisiert selber Bauprojekte als Generalunternehmer, doch in diesem Fall war es anders: Implenia als grosse Generalunternehmung hatte die nötigen Kapazitäten und Ressourcen, um den Bau voranzutreiben. Ausserdem wurden viel Ortbeton und Haustechnik eingebaut, was zusätzlich Planung und Personal benötigte.

«Wir optimieren 80% der Projekte»
Trotzdem wurde das gesamte Parkhaustragwerk nochmals im Detail durch MÜLLER-STEINAG geplant. Schliesslich musste der Projektleiter Thomas Wyss das ganze Konzept auch planerisch verantworten können: «Schon heute ist es so, dass wir ca. 80 % aller an uns herangetragenen Projekte zuerst optimieren. Dies ist aber kein Misstrauensvotum an die Gilde der Bauingenieure, denn diese müssen und können heute enorm viele Bereiche mit Ihrem Fachwissen abdecken. Wir Spezialisten für Betonfertigteile haben es da einfacher, können wir uns doch mehrheitlich auf «lediglich» unser Fachgebiet beschränken. In diesem müssen wir dann aber sattelfest sein, Optimierungspotential erkennen und, wo sinnvoll, unsere Leistungen auch direkt mit andersartigen Baustoffen, wie dem Stahlbau, zu ergänzen wissen. Eben genau so wie bei unserem ELEF® Systemparkhaus.»

Projektablauf bei MÜLLER-STEINAG

 

projektablauf_mueller_steinag

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