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ÖKOLOGISCHE AUFWERTUNGSMASSNAHMEN AM STANDORT ROTZLOCH

Lagerplatz weicht Lebensraum

Der natürliche Lebensraum im Industriegebiet Rotzloch in Stansstad wächst. Eine revitalisierte Uferzone bietet Pflanzen und Tieren mehr geschützten Lebensraum. Das Werk Rotzloch der MÜLLER-­STEINAG Gruppe hat dafür Lagerflächen aufgegeben – sogar mehr als ursprünglich geplant.

Lagerplatz weicht Lebensraum
Lagerplatz weicht Lebensraum

Am Ufer des Vierwaldstättersees sind sie selten: intakte Flachwasserbereiche mit ausgedehntem Schilfraum. In solchen Zonen brüten Vögel wie der Haubentaucher oder ­Hechte legen dort ihren Laich ab. Diesen bevorzugten Lebensraum finden diese Tiere, aber auch diverse Pflanzenarten, neu vor dem Werkareal Rotzloch in Stansstad vor. Anfangs 2019 haben die umfassenden Arbeiten am Seeufer statt­gefunden: Auf einer Länge von über 50 Metern und einer Fläche von über 1000 Quadratmetern ist das Ufer neugestaltet worden. Im See vorgelagert ist eine Flachwasserzone entstanden, in der Schilf auf rund 430 Quadratmetern gedeihen kann. Zudem wurde vor der Mündung des Rotzbachs eine Insel aufgeschüttet, die als Vogelansitz dient. Entwickelt hat sich so ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna.

Grösser dimensioniert als geplant
Diese Revitalisierung des Seeufers im Rotzloch ist eine von vielen Aufwertungsmassnahmen, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden (siehe Grafik). Auf diese Schritte hatte man sich im Austausch mit Umweltverbänden ge­einigt, um den Steinbruch Rüti in Ennetmoos in Betrieb nehmen zu dürfen. Bereitwillig schafft man der Natur an anderer Stelle neuen Lebensraum. «Natürlich sind wir bereit, einen Ausgleich zu leisten. Die neue Uferzone am See war eine Auflage, die wir gerne umgesetzt haben», sagt Roger Schmid, Geschäftsführer im Werk Rotzloch. Man ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat das Projekt vergrössert. «Wenn es sich um eine ökologisch wertvolle Umwelt­massnahme handelt, gestalten wir diese lieber grösser und investieren mehr.»

Lagerplatz räumen für neue Uferlinie
Nebst dem finanziellen Aufwand hat diese Aufwertungs­massnahme das Werk Rotzloch auch Lagerfläche gekostet. Auf bis zu 15 Metern Breite wurde der bestehende Lagerplatz bzw. das Ufer abgetragen. ­Die ­aktuelle Uferlinie verläuft nun um rund 5 Meter weiter landeinwärts. «Diesen Platz hätten wir schon noch gut ge­brauchen können», gibt Roger Schmid zu. «Aber wir haben uns organisiert und die Platzverhältnisse optimiert.»
Am ­ältesten Industriestandort des Kantons Nidwalden – seit 1931 wird im Rotzloch Gestein abgebaut – verarbeitet das Werk Rotzloch nicht nur Hartgestein aus dem Steinbruch Rüti (siehe Kasten). Nebst dem Betrieb einer Deponie für inerte Baustoffe fertigt man hier seit mehr als 75 Jahren auch Betonwaren aller Art an. Waren es anfänglich ausschliesslich ­Zementröhren trägt das Werk mit seiner Produktion heute massgeblich zum breiten Produktangebot der CREABETON BAUSTOFF AG bei.

Gartenbauprodukte statt Tiere entdecken
Von diesem breiten Sortiment können sich Bauherren, Garten­bauer, Architekten und weitere Interessierte im Rotzloch gleich selbst überzeugen. Die grosse Betonwaren-Ausstellung ist nämlich nicht von der Platzkürzung auf dem Werkareal betroffen und weiterhin jederzeit frei zugänglich. Auf der riesigen Ausstellungsfläche im ROZPARK gibt es Betonprodukte für den Gartenbau und die Umgebungsgestaltung zu entdecken. Auf eine Entdeckungstour verzichten müssen allerdings Naturliebhaber. Die revitalisierte Uferzone ist nicht öffentlich zugänglich, die Natur soll sich selbst überlassen werden.

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