Es klingt nach Science-Fiction, doch sie könnten bald Realität werden: Bäume, die ihren Zustand aktiv kommunizieren. Möglich machen soll dies das Entwicklungsprojekt «intelligente Baumgrube», das die CREABETON BAUSTOFF AG in Zusammenarbeit mit ioc.systems und der Hochschule Rapperswil realisiert. Das Ziel: Die «intelligente Baumgrube» weiss immer über den Zustand des Baums Bescheid. Sobald ein Parameter in den roten Bereich fällt, meldet sie sich, und die Verantwortlichen ergreifen Massnahmen. Der Baum soll so bestmöglich gedeihen. «Primär geht es um ereignisorientiertes Bewässern», sagt André Murer, Projektleiter und CEO von ioc.systems. Es soll kein Baum mehr wegen Wassermangels absterben.
Sparen dank gezieltem Bewässern
Die Technik entwickelt Murers Firma mit der Hochschule Rapperswil. Und so soll sie funktionieren: Ein Sensor beim Baum registriert dessen Zustand und meldet diesen aktiv. Diese Informationen werden auf der cloudbasierten IT-Plattform COLAB gespeichert. In COLAB sind auch alle weiteren Daten des Baums abgelegt und für alle einfach abrufbar – im Büro oder vor Ort via BIMTAG®, einem eingebauten NFC-Chip, mit dem der Baum eindeutig zu identifizieren ist. Meldet nun ein Baum Wassermangel, ermöglicht dies ein gezieltes, statt kollektives Bewässern der Bäume. Das hat einen doppelt-positiven Effekt: «Die Bäume gehen nicht ein und der Aufwand für den Unterhalt wird optimiert», erklärt André Murer. Das ereignisorientierte Bewässern soll somit zu Kosten- und Wassereinsparungen und zu einer längeren Lebensdauer des Baums führen – das ist «Smart City» in Reinkultur.
Technik in der Baumgrube
Die Technik der «intelligenten Baumgrube» wird in der Baumwurzelschutzanlage der CREABETON BAUSTOFF AG untergebracht sein. Diese beschützt den Baum vor mechanischen Einflüssen und sorgt dafür, dass die Baumwurzeln geschützt sind und der Wurzelraum nicht verdichtet. Die Entwicklung der «intelligenten Baumgrube» läuft auf Hochtouren. «Bis Ende Jahr möchten wir den ersten Prototypen haben», blickt Sascha Pfyl, Technischer Berater Gartenbau bei der CREABETON BAUSTOFF AG, voraus. Bereits wird eruiert, wie man die Technik am besten in die Baumgrube integriert. «Ziel ist es, dass das Modul für alle Baumgruben in unserem Sortiment funktioniert.» Man sei im Zeitplan, ergänzt Pfyl, aber man habe noch viel Arbeit vor sich.
Test unter Realbedingungen
Nun gilt es, Partner für das Pilotprojekt zu finden. Interessenten, die die «intelligente Baumgrube» unter Realbedingungen testen möchten, sind bereits vorhanden. Grundsätzlich ist man offen für vielseitige Partnerschaften. Nebst Städten kommen Gärtnereien und Baumschulen als potenzielle Partner in Frage. Primär profitieren aber die Bäume, die dank dem Forschungsprojekt gezielter gehegt und gepflegt werden können.